Sprache und Sprechen

Sprachbildung begleitet den Prozess der Sprachaneignung kontinuierlich und in allen Facetten, die im jeweiligen Entwicklungsstadium relevant sind. Sie zielt darauf ab, dass Kinder Sprachanregungen und Begleitung erleben, die dem Ausbau ihrer sprachlichen Fähigkeiten zugutekommen. Sprachliche Bildung richtet sich an alle und ist nie abgeschlossen.

Sprachförderung bietet zusätzlich intensive und vertiefende Lernangebote für die Sprachentwicklung. Dies kann sich auf das einzelne Kind beziehen oder an eine Kleingruppe gerichtet sein, die eine bestimmte Unterstützung dabei benötigt, die natürliche Hürde in der sprachlichen Entwicklung zu nehmen. Die Förderung ist also auf spezifische sprachliche Phänomene gerichtet und wird beendet, wenn die angestrebte Entwicklung erreicht ist.

Wichtig ist uns, dass die Sprachförderung mit der allgemeinen Sprachbildung des pädagogischen Alltags verzahnt ist und diese sinnvoll ergänzt.

Kinder sind auf gute Sprachvorbilder angewiesen. Das Bewusstsein des eigenen Sprachbildes und die Reflektion von Sprachgebrauch im Alltag des KiFaz sind wichtige Ausgangspunkte für Sprachbildung im Alltag. Sprachbildung und -förderung bauen auf einer offenen, interessierten, zugewandten und wertschätzenden Haltung gegenüber dem Kind auf. Wir begegnen dem einzelnen Kind aufmerksam und aufgeschlossen, achten auf nonverbale Signale, Körperhaltung und Gesten, den Gesichtsausdruck, den Rhythmus und den Tonfall eines Gespräches. Wir nehmen kindliche Bedarfe, wie z.B. Nähe und Distanz, wahr und richten unser Verhalten danach aus.

Wir respektieren, wenn Kinder auf Gesprächsangebote nicht eingehen, zunächst nur zuhören und/oder beobachten wollen. Das bedeutet, dass wir das Bedürfnis nach Selbstbestimmung respektieren. Wir schaffen eine Atmosphäre in der sich die Kinder sicher und geborgen fühlen. Das schafft eine Basis, sich ohne Angst zu äußern, zu spielen, erforschen und zu lernen. Die Sprachbildung richtet sich auf die sprachbewusste und sprachanregende Gestaltung des pädagogischen Alltags.

  1. Hat das Kind zu einer Person eine Bindung aufgebaut, fühlt es sich sicher und kann von einer „sicheren Basis" aus die Welt erkunden
  2.     …und mit Interesse die Sprache erlernen.
  3. Wir sind Ansprechpartner und Sprachvorbilder für die Kinder.
  4. Wir achten auf unsere Artikulation und passen diese den jeweiligen Kindern und Situationen an.
  5. Wir hören den Kindern zu und geben ihnen Zeit sich auszudrücken, und wir nehmen sie ernst.
  6. Wir wecken und unterstützen Sprechfreude, indem wir Situationen bieten, die zum sprachlichen Austausch animieren, z.B. durch Morgenkreis, Stuhlkreis, Gesprächsrunden, Geschichten, Lieder, Reime, Fingerspiele.
  7. Projektarbeit, bei der Themen umfassend und abwechslungsreich behandelt werden.
  8. Räumliche Gestaltung, Entdeckungsreisen, Rollenspiele, Gespräche beim Essen, Spielen, Musik und Bewegung
  9. Kinder lernen die Sprache über Orientierung an Sprachvorbildern, die wir immer und gegenwärtig sind, sobald wir die Einrichtung betreten.
  10. Und Kinder lernen in Handlungszusammenhängen. Handeln und Sprechen. Handeln mit realen Gegenständen, mit der Möglichkeit über verschiedene Sinne
  11. mit Augen, Ohren, Nase, Mund, Haut und Händen eigene Erfahrungen zu sammeln.

Tag für Tag ergeben sich unzählige Möglichkeiten für Sprachbildung, die wir Mitarbeiter/innen konsequent und kreativ nutzen.
Wenn Kinder laufen, klettern, kriechen oder sich verstecken, begleiten die Mitarbeiter/innen diese Handlungen sprachlich. Im bewegten Spiel und dem Handeln mit realen Gegenständen wird dem Kind ermöglicht, über verschiedene Sinne mit Auge, Nase, Ohren, Mund, Haut und Händen eigene Erfahrungen zu sammeln. So können Kinder neue Begriffe, Worte und Zusammenhänge besser verstehen und durch viele Wiederholungen in ihren passiven und aktiven Wortschatz aufnehmen.

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